Re:framing Berlin - die Hauptstadt und ihr koloniales Erbe
Berlin war eine deutsche Kolonialmetropole – neben der Ausrichtung der Kongo-Konferenz 1884/85 und der Kolonialausstellung mit ihrer „Völkerschau“ im Treptower Park (1896) war Berlin der Ort der Verwaltung und Unterdrückung deutscher Kolonien. Das Kaiserreich und später die Nationalsozialisten planten von hier die Kolonialreichsbildung in Afrika. Kolonialherren dienten als Namensgeber für Straßenzüge. Denkmäler und Gebäudefassaden sollten die bedeutsame Rolle der deutschen Hauptstadt im kolonialen Wettstreit sichtbar machen. Viele dieser Spuren des kolonialen Erbes sind bis heute erhalten – und doch in vielen Fällen kaum sichtbar und ohne kritische Kommentierung. Seit der Gründung der Bundesrebpulik ist in nur geringem Maße über die einstigen deutschen Kolonien gesprochen worden.
Mit dem Projekt möchten wir Jugendliche dazu einladen, die Stadt neu zu lesen und sich kritisch mit der kolonialen Geschichte ihrer Heimatstadt auseinanderzusetzen. Neben dieser Auseinandersetzung mit Relikten der Berliner Kolonialgeschichte geht es dabei insbesondere um die Thematisierung der gesellschaftlichen Folgen dieser Orte bis in die Gegenwart – um die Offenlegung der Relikte kolonialrassistischer Denk- und Gesellschaftsstrukturen vor Ort.
Interessierte Schulen und Lehrkräfte können ab sofort Interesse an einer Teilnahme bekunden - dies umfasst die gemeinsame Durchführung einer Workshopphase an einem Projekttag sowie einen kolonialkritischen Stadtspaziergang an einem separaten Tag.
Termine:
Die Termine werden aktuell koordiniert und an dieser Stelle zeitnah bekannt gegeben.
Ansprechpartner:
Sebastian Rösner
Referent EU & Europa
Tel.: 030 88412 202
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Förderer:
Senatsverwaltung für Kultur und Europa