Symposium 2012
„Modell Deutschland“? Von der geteilten Nation zur Europäischen Union
Vom 12. bis 13. März 2012 fand in der Landesvertretung Sachsen-Anhalt in Berlin ein zweitägiges Symposium zum Thema „Modell Deutschland“? statt. Die Veranstaltung wurde in Kooperation mit der Gesellschaft für Deutschlandforschung e. V. realisiert und war zugleich die 34. Jahrestagung der Gesellschaft für Deutschlandforschung e. V.
Mehr als 60 Jahre nach der Gründung der Bundesrepublik und über 20 Jahre nach der Friedlichen Revolution wird vielfach Bilanz gezogen. In der Literatur dominieren Stellungnahmen, die Versäumnisse und ein Versagen der betroffenen Institutionen sowie Personen in den Mittelpunkt ihrer Argumentation stellen. Das „Modell Deutschland“, verstanden als traditionsreiche Selbstwahrnehmung der Bundesrepublik, das auch im Ausland breite Zustimmung findet, gilt inzwischen eher als „Sanierungsfall“ denn als „Erfolgsgeschichte“. Zahlreiche nationale Probleme werden auf die Folgen der deutschen Einheit zurückgeführt.
Das Symposium bot die Grundlage für eine differenzierte inhaltliche Auseinandersetzung mit der jüngsten deutschen Geschichte – mit ihren Defiziten, Möglichkeiten aber besonders auch ihren Ambivalenzen. Im Rahmen einer breit angelegten Forschung über Deutschland wurde zum einen untersucht, worauf die Annahme eines „Modells Deutschland“ historisch gesehen basiert. Zum anderen wurde hinterfragt, ob bzw. inwiefern diese verbreitete Wahrnehmung vor dem Hintergrund wachsender Herausforderungen bis heute Gültigkeit besitzt. Die innen- und außenpolitische Entwicklung Deutschlands als geteiltes und vereinigtes Land bildete einen Schwerpunkt.
Folgende Themenkomplexe standen im Vordergrund:
- Gibt es historisch ein deutsches Modell?
- Deutsche Ausgangsposition(en) 1989/90 – Entwicklungen und Weichenstellungen
- Eine neue Qualität Deutschlands seit der Wiedervereinigung?
- Vom Ost-West-Konflikt zur neuen europäischen Sicherheitsordnung
- Politische Kultur und auswärtige Kulturpolitik
- Gibt es eine Renaissance der deutschen Sprache?
Das Symposium bot Expertinnen und Experten, Multiplikatoren des öffentlichen Lebens, aber auch interessierten Bürgerinnen und Bürgern die Möglichkeit zum Meinungsaustausch und zur Kenntnisnahme aktueller zeithistorischer Forschungen auf dem Gebiet.
Zu den Referenten zählten u. a.:
Ministerpräsident Dr. Reiner Haseloff, Parlamentarischer Staatssekretär Dr. Christoph Bergner, Prof. Dr. Carl Christian von Weizsäcker und Ministerialdirektor Werner Wnendt.
Die Ergebnisse der Veranstaltung wurden in einem Tagungsband veröffentlicht.
Projektleitung:
Dr. Heike Tuchscheerer
Leiterin der Abteilung Politik & Geschichte
Tel.: 030 88412 254
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Förderer & Partner:
Bundesministerium des Innern
Gesellschaft für Deutschlandforschung e. V.