Konferenz 2012
Heimat – Identität, Kontinuität und Differenz in einer globalen Welt
Auf der Suche nach Heimat in einer globalen Welt und aufgrund des Bestrebens das Gefühl, das sich hinter dem Begriff „Heimat“ verbirgt, zu fassen und zu bestimmen, haben wir Soziologen, Sprachwissenschaftler, Philosophen, Historiker, Migrationsforscher, Literaten, Schriftsteller, Künstler und Musiker zu einer dreitägigen Konferenz nach Klausenburg/Cluj-Napoca (Rumänien) eingeladen, an einen Ort mit einer wechselvollen Geschichte, an dem deutsche Siedler im Auftrag des ungarischen Königs eine Kirche im Zentrum der Stadt errichteten und wo heute in verschiedenen Sprachen gepredigt wird, eine Stadt, aus der viele deutsche Siedler – freiwillig oder unfreiwillig – als „Vertriebene, Flüchtlinge, Spätaussiedler“ weggezogen sind, in die aber ein Teil auch wieder kurz- oder langfristig zurückzieht. Klausenburg – ein Ort, der sich für eine kontroverse Diskussion zum Thema „Heimat“ anbietet.
Der interdisziplinäre Ansatz der Konferenz ermöglichte es, am Beispiel der deutschen Minderheitenkulturen den Umgang mit dem strapazierten Begriff „Heimat“ zu thematisieren. Es gibt viele Gründe, die Heimat zu verlassen und auf „Wanderschaft“ zu gehen – welches waren die Gründe der deutschen Minderheiten? Wie gehen die einst „Vertriebenen“ oder „Flüchtlinge“ mit den Begriff „Heimat“ um, wie gestrig und rückschrittlich erscheint er ihnen? Bedeutet Flucht oder Weggang Ende von Heimat? Welche Heimat ist oder bleibt „süß“ – Siebenbürgen, Rumänien, Deutschland? Und was bedeutet diese für die eigene Zukunftsgestaltung? Muss es für den Menschen einen bestimmten Ort geben, an dem er mit der Landschaft und den Gegenständen, die er benutzt, verwachsen ist oder braucht er in einer globalen High-Tech-Welt gar keine „menschlichen Landkarten“ mehr? Inwiefern kann der Mensch eine „neue Heimat“ finden? Kann es auch mehrere Orte geben, an denen er sich „beheimatet“ fühlt? Ein Großteil der eingeladenen Referenten und Diskutanten haben als Angehörige der deutschen Minderheit das Schicksal von „Vertriebenen“ oder „Flüchtlingen“ erlitten und zum Begriff „Heimat“ einen speziellen Bezug. Das Siebenbürgen-Lied bringt diesen Bezug deutlich zum Ausdruck: „Siebenbürgen, süße Heimat …“
Kurzbiografien der Referenten und Moderatoren hier.
Ausführliches Tagungsprogramm hier.
Tagungsberichte in den Medien:
Allgemeine Deutsche Zeitung
Hermannstädter Zeitung
Ansprechpartnerin:
Dr. Ingeborg Szöllösi
Tel.: 030 88412 252
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Förderer & Partner:
Beauftragter der Bundesregierung für Kultur und Medien
Universität Babes Bolyai Klausenburg/Cluj-Napoca (Rumänien)