Subversion im Jazz und anderen zeitgenössischen Künsten
Die Kunstszene der DDR gehört zu den interessantesten Themen innerhalb der Aufarbeitungsarbeit. Die Debatte um die Grenzen zwischen Anpassung und Widerstand, der Schere im Kopf und letztendlich das Richten über Täter und Opfer hat den Fokus von der eigentlichen Kunst weg zu den Künstlern verlagert. Dabei ist die subversive Kunst eine genauere Betrachtung wert. Sie hat eigene Formen, wie sie nur in diesem repressiven System der DDR möglich waren, hervorgebracht und stand in einem besonderen Dialog mit dem Publikum.
Die Diskussionsreihe „Subversion im Jazz“ wird im Rahmen von multimedialen Performances ein Angebot an interessierte Bürgerinnen und Bürger sein, das sowohl die perfiden Methoden der Stasi und des Machtapparates der DDR in den Fokus nimmt als auch Beispiele konkreter betroffener Künstler erörtert. Der Wert künstlerischer Arbeit wächst unter repressiven Verhältnissen in der Regel und besonders die subversive Kunst nimmt den Freiheitsbegriff der Kunst sehr ernst und kann als Beitrag zum Umsturz des DDR-Systems gewertet werden.
Termine:
12.-14. Juni 2015 | Peitz, Festungssaal |
September 2015 | Hitzacker im Rahmen des Sommerfestivals mit Jazz im Wendland |
Dezember 2015 | Dresden, „Landtag“ Kooperation mit Jazzclub Tonne |
Januar 2016 | Deutsche Gesellschaft e. V. |
März 2016 | Schwerin, Schleswig Holstein Haus |
April 2016 | Berlin, Institut Francais |
Ulli Blobel eröffnet als Moderator den jeweiligen Abend. Dort diskutieren wahlweise der Präsident der Bundeszentrale für politische Bildung Thomas Krüger, der Leiter des Künstlerhauses Bethanien, Christoph Tannert, der Rektor der Hochschule der Bildenden Künste Dresden, Matthias Flügge, der Bevollmächtigte des Vorstandes der Deutschen Gesellschaft e. V. Dr. Andreas Apelt, der Autor Dr. Bert Noglik, der Künstler Helge Leiberg, der Musiker Ernst-Ludwig Petrowsky, und der Musikproduzent Ulli Blobel und andere über die Subversion im Jazz und anderen zeitgenössischen Künsten. Das Publikum wird in das Gespräch miteinbezogen. Anschließend improvisieren Jazzmusiker. In interdisziplinärer Kunst fließen Musik und die Malerei Helge Leibergs zu einer Performance zusammen. Die Malbücher von Helge Leiberg können eingesehen werden.
Zum Auftakt der Jazzwerksatt Peitz Nr. 52 fanden vom 12. bis 14. Juni 2015 außerdem drei Konzerte statt — mit:
1. dem Ganelin Trio (aus Litauen/Israel)
2. dem Gustafsson Orch. (aus Schweden) und
3. Uschi Brüning (aus Deutschland)
Die Auftaktveranstaltung beginnt mit einer Ausstellung von Helge Leiberg zum Thema: „Subversion im Jazz-Tag des Freien Buches 1983“. Die Laudatio wird Christoph Tannert vom Künstlerhaus Bethanien halten. Außerdem wir die Ausstellung „Freejazz in der DDR“ gezeigt und mit einer Laudatio von Ulli Blobel eröffnet.
Ansprechpartnerin:
Maria Hufenreuter
Referentin Kultur & Gesellschaft
Tel.: 030 88412 162
» E-Mail schreiben
Förder:
Bundeszentrale für politische Bildung